Das Wichtigste zu Eigenverbrauch und Netzeinspeisung bei Photovoltaikanlagen

Wer eine Photovoltaikanlage besitzt oder besitzen möchte, muss sich früher oder später auch mit den Nutzungsmöglichkeiten des selbst produzierten Solarstroms auseinandersetzen. Man kann ihn entweder selbst verbrauchen, in das öffentliche Stromnetz einspeisen oder beides. Welche Voraussetzungen dafür erfüllt werden müssen und was sich mehr lohnt, erfahrt ihr kurz und prägnant in diesem Artikel.

Wie funktioniert die Einspeisung von Solarstrom?

Wenn Privatpersonen sich eine Solaranlage installieren lassen, die mehr Strom produziert als sie selbst verbrauchen können, gibt es die Möglichkeit den restlichen Strom in das öffentliche Stromnetz einzuspeisen. Dafür zahlen die jeweiligen lokalen Stromversorger den Betreibern der Photovoltaikanlage eine gesetzlich festgelegte Einspeisevergütung pro zur Verfügung gestellte kWh.

Wichtig: Da die Einspeisung von Strom eine unternehmerische Tätigkeit darstellt, fallen im Regelfall Steuern für die Stromeinspeisung an!

Technische Voraussetzungen für die Solarstrom Einspeisung

Die Einspeisung des eigenen Solarstroms funktioniert aber nicht mit allen Photovoltaikanlagen. Dafür werden folgende technische Voraussetzungen benötigt:

  • Netzeinspeisegerät (Wechselrichter): Der Wechselrichter wandelt den durch die Solaranlage erzeugten Gleichstrom in nutzbaren Wechselstrom um. Zusätzlich überwacht er den Netzanschluss, kann die Photovoltaikanlage vom Stromnetz trennen, kontrolliert Spannungs- und Frequenzabweichungen usw. Deswegen muss ein Wechselrichter für die Einspeisung von Solarstrom unbedingt installiert werden, bevor der Netzanschluss beim Stromversorger beantragt wird.
  • Einspeisezähler: Er misst die eingespeiste Menge an Strom und damit auch die fällige Einspeisevergütung. Der Einspeisezähler wird in den meisten Fällen vom Stromversorger gestellt, obwohl auch ein eigener verwendet werden kann.

Rechtliche Voraussetzungen für die Einspeisung von Solarstrom

Um Solarstrom in das öffentliche Stromnetz einspeisen zu können, gibt es allerdings auch rechtliche Voraussetzungen, die erfüllt werden müssen. Als Erstes muss noch vor der Installation der PV-Anlage beim örtlichen Stromversorger ein Netzanschluss beantragt werden. Es ist empfehlenswert, je nach Möglichkeit die höchste installierbare Nennleistung zu beantragen, da der Wert jederzeit verringert werden kann.

Innerhalb von acht Wochen sollte der Stromversorger die Netzverträglichkeitsprüfung abschließen und über den Zeitpunkt des Netzanschlusses sowie die zu erwartenden Kosten informieren. Wenn die Photovoltaikanlage in Betrieb genommen wird, ist es wichtig, sich dann im Marktstammdatenregister (MaStR) der Bundesnetzagentur (BNetzA) zu registrieren. Danach bekommt man eine Bestätigung und eine Anlagennummer zugesandt, womit man Anspruch auf die Auszahlung der Einspeisevergütung hat.

Aktuelle Einspeisevergütung für Photovoltaik

Laut dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) erhalten die Besitzer einer Photovoltaikanlage für 20 Jahre eine gesicherte Einspeisevergütung. Sie liegt derzeit bei 8,6 Ct/kWh bei Anlagen mit weniger als 10 kWp und 7,5 Ct/kWh bei Anlagen unter 40 kWp. Zusätzlich erhält man noch einen gesonderten leistungsunabhängigen Zuschlag für eine Volleinspeisung in das öffentliche Netz. Allerdings gibt es ab 2023 neue Änderungen im EEG, die die Einspeisevergütung verändern.

Was passiert nach Ablauf der Einspeisevergütung für Solarstrom?

Nach dem Ablauf der 20 Jahre gesetzlich gesicherten Einspeisevergütung, können Photovoltaik-Betreiber seit 2021 und bis spätestens 2027 eine Anschlussförderung beanspruchen. Sie entspricht dem Jahresmarktwert – dem Mittelwert des Strompreises des Jahres.

Alternativ ist es auch möglich, den Solarstrom nach Ende der Einspeisevergütung selbstständig an Energieunternehmen zu verkaufen, die den Strom in ihre Cloud-Lösungen einspeisen. Dieser Strom kann dann, je nach individuellem Angebot, wieder zu einem späteren Zeitpunkt günstiger zurückgekauft werden.

Wie funktioniert der Eigenverbrauch von Solarstrom?

Wenn Privatpersonen sich eine Photovoltaikanlage installieren lassen, die mehr Strom produziert, als sie selbst zu dem Zeitpunkt nutzen können, kann der überschüssige Strom in einem eigenen Stromspeicher gespeichert werden. Durch die Speicherlösung kann dann auf den selbst produzierten Strom zugegriffen werden, wenn die Solaranlage gerade keinen Strom produzieren kann, wie beispielsweise in der Nacht.

Ein hoher Eigenverbrauchsanteil bei Solarstrom erhöht die Rentabilität von Photovoltaikanlagen stark, da kein teurer Strom dazugekauft werden muss. Der Eigenverbrauch lohnt sich umso mehr, je größer die Differenz zwischen den Bezugskosten für Strom und den Stromgestehungskosten der Photovoltaikanlage ausfällt.

Der durch die Photovoltaikanlage produzierte Solarstrom kann entweder im ganzen Umfang selbst genutzt werden oder auch nur zu einem Teil. Im zweiten Fall ist es möglich, den überschüssigen Strom wieder in das öffentliche Netz einzuspeisen und die Einspeisevergütung zu erhalten.

Wichtig: Im Gegensatz zur Netzeinspeisung muss der Eigenverbrauch des selbst produzierten Stroms nicht versteuert werden!

Einspeisevergütung vs. Eigenverbrauch

Im Vergleich zur Einspeisevergütung lassen sich durch den Eigenverbrauch des selbst produzierten Stroms die Erträge aus der Photovoltaikanlage deutlich steigern. Dabei geht es nicht mehr primär um die Rendite durch den Stromverkauf, sondern um die Rendite aus der Vermeidung der extrem hohen Stromkosten.

Der Eigenverbrauch unterstützt zusätzlich dazu noch die eigene Unabhängigkeit, da durch die steigende Stromnachfrage und die Endlichkeit fossiler Energieträger mit weiteren
jährlichen Preissteigerungen zu rechnen ist. Schon heute können Solaranlagen dauerhaft beständigen und günstigen Strom erzeugen.

Trotz der Änderungen im EEG zur Erhöhung der Einspeisevergütung in 2023 wird die Einspeisevergütung vermutlich trotzdem weiter sinken. Das führt dazu, dass ein hoher Eigenverbrauchsanteil die bestmögliche Nutzungsmöglichkeit des eigenen Solarstroms bleibt. Zusätzlich dazu macht der starke Preisverfall der Anlagenkomponenten die Photovoltaik als Energiequelle immer attraktiver.

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Emre Göktan

Geschäftsführer Solarland Bayern SLB GmbH

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