Erneuerbare Energien

Die Zukunft der Solarenergie in 2024: Die neuesten Entwicklungen in der Photovoltaik-Branche 

Der Aufschwung in der Photovoltaik-Branche war im Jahr 2023 deutlich spürbar, mit einer Steigerung von etwa 85% bei der installierten Photovoltaikleistung im Vergleich zum Vorjahr. Doch was bringt das Jahr 2024 für uns? Welche Trends zeichnen sich ab, die uns dazu ermutigen sollten, über die Anschaffung einer PV-Anlage nachzudenken? Wie wird sich der Strompreis entwickeln? Gibt es eine Solarpflicht und welche Förderungen stehen zur Verfügung? Photovoltaik leistet bereits einen wichtigen Beitrag zur Energieversorgung in Deutschland, um unsere Klimaziele zu erreichen und uns von fossilen Brennstoffen unabhängig zu machen, ist jedoch ein noch massiverer Ausbau erforderlich. 

Erwartete Stromproduktion in 2024 

Die Experten von Rystad prognostizieren für 2024 in Europa ein deutliches Wachstum des Solarstroms im Vergleich zu anderen Energieerzeugungsarten. Die fossile Stromproduktion soll um etwa 60 Terawattstunden sinken, während erneuerbare Energien um etwa 90 Terawattstunden zunehmen sollen, wobei Photovoltaik den Großteil dieser Zunahme ausmacht. Um den steigenden Gesamtbedarf zu decken, werden erneuerbare Energien und Atomkraft beitragen. 

 

Stromproduktion
 

Rystad Energy erwartet für 2024 eine Steigerung der Stromerzeugung in Europa und angrenzenden Ländern von 2687 Terawattstunden im Jahr 2023 auf 2740 Terawattstunden im Jahr 2024. Der Rückgang der Stromerzeugung aus fossilen und anderen Quellen um 60 Terawattstunden wird größtenteils durch eine Zunahme der Solarstromproduktion um 50 Terawattstunden ausgeglichen. Auch Windkraft und Wasserkraft werden voraussichtlich zulegen, während die Stromerzeugung aus Atomkraft um 20 Terawattstunden steigen wird, hauptsächlich aufgrund weniger wartungsbedingter Ausfälle in Frankreich. 

Photovoltaik wird laut Rystad 2024 erstmals die am schnellsten wachsende Stromerzeugungsart in Europa sein, sowohl in Bezug auf die erzeugte Strommenge als auch auf die neu installierte Leistung. Deutschland wird voraussichtlich weiterhin den größten nationalen Markt für Solarstrom darstellen, und die Bedingungen für Solarenergie werden voraussichtlich besser sein als im Vorjahr. 

Die Leistung von Photovoltaik steigern 

Moderne Solarmodule stehen vor einer Herausforderung: Obwohl die Sonne je nach Standort den ganzen Tag scheint, können heutige Solarmodule nur einen bestimmten Teil des Lichtspektrums nutzen, was zu einem Verlust an Potenzial führt. Daher ist es entscheidend, die Module noch leistungsstärker zu machen. 

Eine vielversprechende Lösung sind Perowskit-Solarzellen, die derzeit als große Hoffnungsträger gelten. Diese Zellen bestehen aus ferroelektrischen Materialien wie Bariumnitrat, Strontium- und Calciumnitrat, welche positive und negative Ladungen besitzen. Mit einem Wirkungsgrad von über 29 Prozent übertreffen Perowskit-Solarzellen deutlich kristalline Solarmodule, die lediglich 15 bis 22 Prozent erreichen. Allerdings sind Perowskit-Solarzellen derzeit noch anfällig für Umwelteinflüsse und haben eine kürzere Lebensdauer als das kristalline Pendant. 

Ein weiterer vielversprechender Ansatz stammt vom Schweizer Start-up Insolight, das Module entwickelt, die das Sonnenlicht mit speziell geformten Glaskörpern bündeln. Dadurch kann der Wirkungsgrad auf 29 Prozent erhöht werden. 

Eine weitere innovative Idee sind bewegliche Solarmodule, die von Forschern der UCLA entwickelt werden und sich an der Sonne ausrichten, um ein Maximum an Licht einzufangen. Auf diese Weise könnten bis zu 90 Prozent der Sonnenstrahlen effektiv genutzt werden. 

Ein bedeutender Fortschritt gelang kürzlich Forschern der New York University, die ultraviolettes und blaues Licht in Nahinfrarotlicht umwandeln konnten. Dies wurde durch einen speziellen Film ermöglicht, der ganze 82 Prozent des verfügbaren Lichts nutzen kann. Gleichzeitig blockiert der Film schädliche UV-Strahlen, was die Lebensdauer der Solarzelle erhöht. 

6 Photovoltaik Entwicklungen in 2024 

Sonnige Aussichten in der Solarbranche. 

1: Teil der PV-Bewegung werden und Klimaziele erreichen 

Die Prognosen des Bundesverbands Solarwirtschaft zeigen, dass die Nachfrage nach PV-Anlagen auch im Jahr 2024 hoch bleiben wird, ähnlich wie im Vorjahr 2023. Diese anhaltende Nachfrage wird durch die zunehmenden Strompreise und attraktive Förderbedingungen begründet. Eine beeindruckende Zahl von über 1,5 Millionen privaten Immobilienbesitzern plant in den kommenden 12 Monaten die Installation einer PV-Anlage, was zeigt, dass sich immer mehr Menschen aktiv an der PV-Bewegung beteiligen wollen, um gleichzeitig die Klimaziele zu erreichen. 

2: Die Strompreisentwicklung 

Im Jahr 2024 wird eine erhebliche Steigerung der Strompreise für Privathaushalte um bis zu 32% erwartet. Diese Prognose wird durch die Entscheidung der Bundesregierung zur Streichung des Bundeszuschusses von 5,5 Milliarden Euro beeinflusst, was weitreichende Auswirkungen auf die Strompreisentwicklung hat. Der ursprüngliche Zweck des Bundeszuschusses bestand darin, die Netzentgelte zu stabilisieren und damit massive Preissprünge beim Strom zu verhindern. Mit dem Wegfall dieser staatlichen Unterstützung ist jedoch zu erwarten, dass die Netzentgelte steigen, da die Kosten für den Stromeinkauf deutlich angestiegen sind. Folglich werden auch die Gebühren für die Durchleitung des Stroms durch das Übertragungsnetz zunehmen. 

3: Neue PV-Förderungen 2024 

Im Jahr 2023 wurde das Förderprogramm 442 „Solarstrom für Elektroautos“ eingeführt, das innerhalb weniger Stunden vollständig ausgeschöpft wurde. Das Ziel dieses Programms ist es, den Bedarf an öffentlichen Ladestationen zu reduzieren und damit das Stromnetz erheblich zu entlasten. Zudem ermöglicht es den Begünstigten, ihre Energiekosten deutlich zu senken. 

Aufgrund des großen Erfolgs im letzten Jahr hat die KfW angekündigt, das Programm im Jahr 2024 fortzusetzen. Geplant ist, weitere 200 Millionen Euro für neue Anträge bereitzustellen. Der genaue Zeitpunkt des Inkrafttretens des Förderprogramms ist derzeit noch nicht bekannt. 

4: Batteriespeicher werden für Haushalte attraktiver 

Batteriespeicher bieten Hausbesitzern zahlreiche Vorteile, da sie ihnen ermöglichen, unabhängiger vom lokalen Stromnetz zu werden und ihren Eigenverbrauch zu steigern. Ohne Batteriespeicher liegt die Eigenverbrauchsquote einer PV-Anlage typischerweise bei 40 bis 50 Prozent. Mit einem Batteriespeicher kann diese Quote jedoch auf 80 bis 90 Prozent verdoppelt werden.  

5: Einführung der Solarpflicht in 2024 

Im Bemühen, verstärkt auf Solarenergie zu setzen, führen verschiedene Bundesländer in Deutschland ab 2024 Solarpflichten für bestimmte Gebäudearten ein. Ein Überblick über die spezifischen Regelungen einiger Bundesländer: 

  • Rheinland-Pfalz: Ab dem Jahr 2024 sind alle neu errichteten öffentlichen Gebäude sowie umfassend sanierte Gebäude verpflichtet, Solarstrom zu nutzen. Diese Verpflichtung ergänzt die bereits bestehende Pflicht für gewerblich genutzte Neubauten und Parkplätze. 
  • Nordrhein-Westfalen: Ab 2024 müssen bei neuen Nichtwohngebäuden PV-Anlagen installiert werden. Ab 2025 gilt diese Pflicht für alle Neubauten und ab 2026 auch für Dachsanierungen, sofern technisch möglich. 
  • Hamburg: Ab dem Jahr 2024 ist die Installation einer Photovoltaikanlage mit einer Mindestbelegungsfläche von 30 % bei Neubauten und bestehenden Gebäuden mit Dachsanierungen vorgeschrieben. 
  • Bremen: Ab dem 1. Juli 2024 müssen bei grundlegenden Dachsanierungen Solaranlagen installiert werden. Ab dem 1. Juli 2025 muss bei Neubauten mindestens 50 % der Bruttodachfläche für Solaranlagen vorgesehen sein. 
  • Hessen: Ab dem 29. November 2024 müssen alle landeseigenen Bestandsgebäude mit einer Nutzfläche von über 50m² eine Solarpflicht erfüllen. Diese Regelung gilt auch für Neu- und Erweiterungsbauten, die nach dem 29. November 2023 begonnen wurden. 

6: Die Umsatzsteuer bleibt weiterhin bei 0% 

Die seit dem 1. Januar 2023 geltende Nullprozent-Umsatzsteuer für PV-Anlagen bis 30 kWp bleibt unverändert bestehen. Diese Regelung gilt für Wohngebäude und umfasst sowohl die Installation als auch den Speicher. 

Für PV-Anlagen bis zu 30 kWp entfällt weiterhin die Einkommenssteuer und Gewerbesteuer für den eingespeisten, selbst produzierten grünen Strom. Zudem besteht weiterhin eine Einspeisevergütung, die einer sogenannten Degression unterliegt. Das bedeutet, dass die Höhe der Einspeisevergütung monatlich leicht sinken wird.  

Solarpaket 1 

Das geplante Gesetzespaket, bekannt als Solarpaket 1, sollte ursprünglich am 1. Januar 2024 in Kraft treten, wurde jedoch auf unbestimmte Zeit im Jahr 2024 verschoben. Diese Verzögerung ist auf ein Haushaltsdefizit zurückzuführen, das durch ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts entstanden ist. 

Das Solarpaket 1 sieht verschiedene Änderungen vor, darunter: 

  • Flexiblere Direktvermarktung: Die Pflicht zur Direktvermarktung von Solarstrom soll flexibler gestaltet werden, insbesondere für Anlagen mit einer installierten Leistung von über 100 Kilowatt. Überschussmengen könnten ohne Vergütung und dadurch entstehenden Direktvermarktungskosten an den Netzbetreiber weitergegeben werden, was insbesondere für Anlagenbesitzer mit hohem Eigenverbrauch vorteilhaft ist. 
  • Ausbau von Freiflächen: Das Gesetzespaket sieht vor, dass mehr Flächen für Solarparks zur Verfügung stehen sollen, einschließlich der Förderung von Agri-Photovoltaik, bei der Solarmodule auf Ackerflächen stehen. Es wird auch geplant, versiegelte Flächen wie bestehende Parkplätze für Solarparks zu nutzen. 
  • Repowering: Regelungen für die umfangreichen Erneuerungen bestehender Anlagen (Repowering) sollen verbessert werden. So können alte Module ausgetauscht werden, wobei der verbleibende Vergütungsanspruch auf das neue Modul übergeht. 
  • Mieterstrom: Das Mieterstrommodell soll zukünftig mit weniger Bürokratie umsetzbar sein. Dies würde es mehreren Mietern ermöglichen, gemeinsam Solaranlagen zu betreiben und direkt davon zu profitieren. Das Modell soll auch auf Gewerbegebäude und Garagen ausgeweitet werden. 
  • Beschleunigung von Netzanschlüssen: Der Netzanschluss von kleinen Solaranlagen soll beschleunigt werden. Netzbetreiber sollen künftig verpflichtet werden, Anfragen für die Installation von PV-Anlagen mit einer Leistung von bis zu 30 kWp innerhalb von vier Wochen zu beantworten. Wird diese Frist nicht eingehalten, gelten die Anlagen automatisch als genehmigt. Diese Regelung gilt derzeit nur für 10,8 kWp Anlagen. 
  • Erleichterungen für Balkonsolaranlagen: Die Installation und der Betrieb von Balkonsolaranlagen sollen vereinfacht werden, unter anderem durch den Wegfall der Anmeldepflicht beim Netzbetreiber. 

Fazit 

Angesichts der bevorstehenden Veränderungen ist jetzt der ideale Zeitpunkt, um in Photovoltaik zu investieren. Mit steigenden Strompreisen und der Einführung neuer Solarpflichten bieten PV-Anlagen eine Möglichkeit, Betriebskosten zu senken und aktiv zum Klimaschutz beizutragen.  

Wenn auch du von den Vorteilen der Photovoltaik profitieren möchten, dann vereinbare ein kostenloses und unverbindliches Beratungsgespräch mit einem unserer Solarexperten. 

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Emre Göktan

Geschäftsführer Solarland Bayern SLB GmbH

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