Autark leben durch Photovoltaik – ist das möglich?

Möchtest du auch endlich unabhängig von Stromversorgern sein und keine lästigen Stromkostenabrechnungen mehr erhalten? Dann könnte eine autarke Photovoltaik Inselanlage die Lösung für dich sein. Mit dieser kannst du deinen benötigten Strom selbst produzieren und die steigenden Energiekosten sowie die Unsicherheiten auf dem Markt einfach ignorieren. In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige rund um das Thema Autarkie bei Photovoltaik. Wir erklären dir, was Autarkie bedeutet, wie du deinen Autarkiegrad erhöhen kannst und ob Autarkie bei Photovoltaik möglich und sinnvoll ist.

Was bedeutet Autarkie?

Autarkie bedeutet so viel wie Selbstgenügsamkeit oder Selbstständigkeit. In Bezug auf Photovoltaikanlagen misst die Autarkie die Unabhängigkeit vom Energieversorger. Bei einem 100-prozentigen Autarkiegrad müsste also kein Strom mehr von externen Versorgern bezogen werden. Durch Autarkie versorgt man sich selbst und ist damit unabhängig von Energiekonzernen, ihren Preisgestaltungen und Preisschwankungen sowie Unsicherheiten auf dem Markt.

Eine typische Photovoltaikanlage erreicht ein Autarkiegrad von 39 %. Mit einem zusätzlichen 10 kWh-Stromspeicher kann der Autarkiegrad auf ungefähr 86 % gesteigert werden. Im Sommer steigt die Stromproduktion an, da es mehr und stärkere Sonnenstunden gibt. Folglich ist es auch im Sommer einfacher die Autarkie zu steigern, als in den Wintermonaten.

Eigenverbrauchsquote vs. Autarkiequote

Die Gemeinsamkeit der Eigenverbrauchs- und Autarkiequote ist der selbst verbrauchte Strom. Bei der Eigenverbrauchsquote wird jedoch nur der produzierte Strom in Betracht gezogen und bei der Autarkiequote kommt noch der gekaufte Strom hinzu. Der Autarkiegrad zeigt also den Anteil des selbst produzierten und konsumierten Strom am gesamten Stromverbrauch an. Je höher dieser Wert ist, desto unabhängiger ist man vom Energieversorger und desto niedriger fallen die Stromkosten aus.

Der Eigenverbrauch beschreibt wiederum den Anteil des selbst erzeugten Solarstroms, der auch selbst verbraucht wird. Je höher die Eigenverbrauchsquote ist, desto weniger Solarstrom muss in das öffentliche Netz eingespeist werden. Es kann jedoch auch mit einem geringem Eigenverbrauch ein hoher Autarkiegrad erreicht werden, wenn beispielsweise ein geringer Stromverbrauch auf eine hoch dimensionierte Photovoltaikanlage trifft.

Autarkiegrad erhöhen

Damit der Autarkiegrad der eigenen Photovoltaikanlage noch weiter gesteigert werden kann, gibt es verschiedene Ansatzpunkte:

• Stromverbrauch senken:
  Wenn weniger Strom verbraucht wird, steigt die Autarkie an, die Stromkosten sinken und die Unabhängigkeit steigt. Das ist zum Beispiel mit energieeffizienten Geräten oder dem Vermeiden von unnötigem Stromverbrauch möglich.
• Stromverbrauch verschieben:
  Das bedeutet, den meisten Strom zu verbrauchen, wenn er auch produziert wird, also am Tag statt in den Abendstunden.
• Stromspeicher installieren:
  Die einfachste und effektivste Variante ist es, sich einen Stromspeicher anzuschaffen. Dadurch wird der überschüssige Solarstrom nicht in das öffentliche Netz eingespeist, sondern in der Batterie gespeichert, wodurch der Strom dann auch in den Abendstunden oder an dunkleren Tagen genutzt werden kann.

Ist völlige Autarkie durch Photovoltaik realistisch und sinnvoll?

Eine 100-prozentige Autarkie durch Photovoltaik ist auf jeden Fall möglich und wird als PV-Inselanlage bezeichnet. Es besteht dort kein Anschluss an das öffentliche Stromnetz und die gesamte Energie wird örtlich erzeugt, direkt verbraucht oder in einem Stromspeicher aufbewahrt.

Solche Inselanlagen sind jedoch eher eine Ausnahme, da oftmals eine große Fläche an Solarmodulen installiert werden muss, was in den meisten Fällen nur schwer umsetzbar ist. Auch die Größe des Stromspeichers ist dabei von Bedeutung und eine wichtige Platzfrage. Allerdings kann bereits durch kleine Photovoltaik-Anlagen die eigene Stromrechnung stark verringert und der Geldbeutel geschont werden.

Ökonomisch lohnt sich jedoch eine völlig autarke Photovoltaikanlage für den Haushalt in der Regel noch nicht, da es durch die EEG-Änderungen in 2023 wieder sehr attraktive Einspeisevergütungen für den nicht selbst verbrauchten Strom gibt.

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