Solarstrom

Netzeinspeisung von Solarstrom: Wichtige Informationen und Tipps für Eigenheimbesitzer 

Bei der Stromproduktion mit Photovoltaik gibt es zwei Möglichkeiten, den erzeugten Strom zu nutzen: Eigenverbrauch und Netzeinspeisung. Bei der Einspeisung in das öffentliche Netz gibt es jedoch nicht nur technische, sondern auch rechtliche Aspekte zu beachten. In diesem Artikel erfährst du alles, was du über die Einspeisung deines eigenen Solarstroms wissen musst. Von den allgemeinen gesetzlichen Grundlagen über die technische Funktionsweise bis hin zu Lösungsvorschlägen für Altanlagen findest du hier alle Informationen und Tipps, die du brauchst! 

Was ist die Netzeinspeisung bei Photovoltaik? 

Die Netzeinspeisung bei Photovoltaik ist der Prozess, bei dem der von der Solaranlage erzeugte Strom in das öffentliche Stromnetz eingespeist wird, anstatt ihn ausschließlich selbst zu verbrauchen. Das ist in der Regel der Fall, wenn mehr Strom als aktuell benötigt produziert wird und der überschüssige Strom nicht gespeichert werden kann. Für die Einspeisung des Stroms wird dann eine Einspeisevergütung ausgezahlt, die je nach Voll- oder Teileinspeisung variieren kann.  

Die Einspeisung erfolgt über den Wechselrichter, der den von den Solarmodulen erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt, damit er mit dem öffentlichen Stromnetz kompatibel ist. Der eingespeiste Strom wird dann von Energieversorgungsunternehmen genutzt, um den Bedarf anderer Verbraucher im Netz zu decken. 

Gesetzliche Grundlagen der Stromeinspeisung 

Als Photovoltaikanlagen auf deutschen Dächern populärerer wurden, standen sie anfangs preislich im Wettbewerb mit anderen Energieerzeugungsformen. Trotz der umweltfreundlichen Energieerzeugung war der Strom früher aufgrund hoher Installationskosten zunächst teurer. 

Die Einführung der Einspeisevergütung im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) sollte diesem Problem Abhilfe schaffen. Für jede eingespeiste Kilowattstunde zahlen die Netzbetreiber eine Vergütung, die für mindestens 20 Jahre gewährt wird. Um die Differenz zwischen dem Preis an der Strombörse und der Vergütung auszugleichen, haben die Netzbetreiber die EEG-Umlage erhoben, die von allen Anschlussnehmern gezahlt werden musste. Seit dem 1. Juli 2022 müssen Stromkunden diese EEG-Umlage jedoch nicht mehr zahlen. 

Wichtig: Da die Einspeisung des eigenen Solarstroms eine unternehmerische Handlung darstellt, fielen bis 2023 Steuern für Photovoltaikanlagen an. Durch die EEG-Änderungen in 2023 sind private Nutzer davon inzwischen weitgehend befreit. Der Nullsteuersatz gilt dabei nicht nur für die Gewinne der Photovoltaikanlage, sondern auch bei der Anschaffung. 

Wie funktioniert die Netzeinspeisung technisch? 

Die Einspeisung von Solarstrom erfolgt in 5 einfachen Schritten: 

  1. Die Solarmodule erzeugen aus dem Sonnenlicht Gleichstrom. 
  2. Der Wechselrichter wandelt den produzierten Gleichstrom in Wechselstrom um, der für den Einsatz im öffentlichen Stromnetz geeignet ist. 
  3. Der Einspeisezähler misst die Menge des eingespeisten Stroms. 
  4. Der umgewandelte Wechselstrom wird in das öffentliche Stromnetz eingespeist.
  5. Abhängig von der eingespeisten Strommenge erhalten die Anlagenbetreiber eine Vergütung. 

Moderne Photovoltaikanlagen sind häufig mit Überwachungs- und Steuerungssystemen ausgestattet, die den Betrieb der Anlage optimieren und sicherstellen, dass die Einspeisung in das Stromnetz den geltenden Vorschriften und Normen entspricht. Diese Systeme können auch die Leistung der Solaranlage überwachen und bei Bedarf Anpassungen vornehmen, um die Effizienz zu maximieren. 

Voraussetzungen für das Einspeisen von Solarstrom 

Unabhängig vom Wegfall der EEG-Umlage nach 20 Jahren kann weiterhin Solarstrom in das öffentliche Netz eingespeist werden. Es ist lediglich ein Netzanschluss erforderlich, der beim örtlichen Energieversorger noch vor der Installation der Photovoltaikanlage beantragt werden muss. Für eine erfolgreiche Stromeinspeisung müssen zusätzlich noch folgende Voraussetzungen erfüllt sein:  

  • Anmeldung im Marktstammdatenregister
    Um einen Anspruch auf die Auszahlung der finanziellen Förderung nach dem EEG zu erheben, sind Anlagenbetreiber verpflichtet, alle Anlagen im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur anzumelden. Das sollte am Tag der Inbetriebnahme der Anlage oder spätestens drei Wochen danach erfolgen. 
  • Technische Voraussetzungen
    Um den Solarstrom vom Dach in das öffentliche Netz transportieren zu können, müssen ein Netzeinspeisegerät (NEG) oder ein Wechselrichter, ein Einspeisezähler und ein Energiemanager vorhanden sein. 

Warum sollte man den Solarstrom einspeisen? 

Es gibt mehrere Gründe, warum es sich lohnt den selbst produzierten Strom aus der Photovoltaikanlage in das öffentliche Netz einzuspeisen.  

  1. Einspeisevergütung
    Für den in das öffentliche Netz eingespeisten Strom wird die im EEG festgelegte Vergütung ausgezahlt. 
  2. Netzstabilität
    Insbesondere an sonnigen Tagen trägt die Einspeisung von Solarstrom zur Stabilisierung des Stromnetzes bei.
  3. Umweltschutz
    Solarstrom ist nahezu emissionsfrei und reduziert den Bedarf an fossiler Energie.
  4. Energieunabhängigkeit
    Die Einspeisung von Solarstrom in das Stromnetz verringert die Abhängigkeit von importierten Energieträgern.
  5. Förderung erneuerbarer Energien
    Die Einspeisung von Solarstrom hilft, erneuerbare Energien auszubauen und unterstützt die Energiewende. 

Insgesamt kann die Einspeisung von Solarstrom sowohl ökologische als auch ökonomische Vorteile bieten und einen wichtigen Beitrag zur Energiewende sowie der Transformation hin zu einer nachhaltigeren Energieversorgung leisten. 

Bisherige Entwicklung der Einspeisevergütung und aktuelle Vergütungssätze 

Durch das höhere Interesse, die steigende Nachfrage sowie durch technische Fortschritte sinken die Kosten von Photovoltaikanlagen stetig. Um dieser Entwicklung auch fördertechnisch Rechnung zu tragen, unterliegt die Einspeisevergütung der Degression. Sie sinkt mit den sinkenden Preisen der Technologie, bis sich Photovoltaik ohne Vergütung vollständig rechnet. 

Nach der Überarbeitung des EEG 2023 wurden die Vergütungssätze der Einspeisung wieder angehoben und die Degression bis Anfang 2024 ausgesetzt. In dieser Tabelle sind die Vergütungssätze für 2024 kurz zusammengefasst: 
 

Datum der Inbetriebnahme 

Art der Einspeisung 

bis 10 kWp 

10 bis 40 kWp 

01.01.2023 – 31.01.2024 

Teileinspeisung 

8,2 ct./kWh 

7,1 ct./kWh 

Volleinspeisung 

13,0 ct./kWh 

10,9 ct./kWh 

01.02.2024 – 31.07.2024 

Teileinspeisung 

8,1 ct./kWh 

7,0 ct./kWh 

Volleinspeisung 

12,9 ct./kWh 

10,8 ct./kWh 

Ab 01.08.2024 

Teileinspeisung 

8,0 ct./kWh 

6,9 ct./kWh 

Volleinspeisung 

12,8 ct./kWh 

10,7 ct./kWh 

Was passiert nach dem Ende der EEG-Förderung? 

Nach 20 Jahren endet die gesetzlich verpflichtende Einspeisevergütung für Photovoltaikanlagen. Wenn die Solaranlage das Ende der Förderung erreicht hat, heißt das aber noch lange nicht, dass sie keinen Strom mehr produzieren kann. Die Lebensdauer der Module ist meist deutlich länger als 20 Jahre, vor allem bei regelmäßiger Wartung und Reinigung 

Wenn die Leistung der Anlage noch ausreichend ist oder nur einzelne Komponenten ausgetauscht werden müssen, kann sie problemlos weiter betrieben werden und am Netz bleiben. Der Netzbetreiber muss allerdings nur noch bis 2027 den Solarstrom abnehmen und vergüten. Es gibt alternativ auch die Möglichkeit der sogenannten Direktvermarktung. Dabei wird der erzeugte Solarstrom direkt an Stromverbraucher oder -händler verkauft, anstatt ihn ausschließlich in das öffentliche Stromnetz einzuspeisen. 

Netzeinspeisung und Eigenverbrauch 

Die Netzeinspeisung ist eine großartige Möglichkeit, den nicht benötigten Solarstrom weiterhin effektiv zu nutzen. Dennoch bietet der Eigenverbrauch des selbst produzierten Stroms eine Vielzahl von Vorteilen, die nicht vernachlässigt werden sollten.  

Anlagenbesitzer können durch den Eigenverbrauch ihres erzeugten Stroms nicht nur die Kosten für den teuren Netzstrom reduzieren, sondern auch die Abhängigkeit von Energieversorgern. Damit steigt die Rendite der Photovoltaikanlage deutlich. Außerdem wird eine größere Unabhängigkeit und eine bessere Kontrolle über die eigenen Energiekosten erlangt, insbesondere vor dem Hintergrund stetig steigender Strompreise. 

Es ist sinnvoll, den PV-Eigenverbrauch zu maximieren und nur überschüssigen Strom ins Netz einzuspeisen. Mit zusätzlichen Speicherlösungen kann nicht benötigter Solarstrom gespeichert und zu einem späteren Zeitpunkt wieder genutzt werden. Somit wird der Eigenverbrauch maximiert und somit auch dem Geldbeutel etwas Gutes getan. 

Wenn auch du von den vielen Vorteilen der Einspeisevergütung und von Photovoltaik profitieren möchtest, dann vereinbare jetzt ein kostenloses und unverbindliches Beratungsgespräch mit einem unserer Solarexperten. 

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Emre Göktan

Geschäftsführer Solarland Bayern SLB GmbH

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